Heute wollten wir eine etwas größere Strecke gehen. Mein Fuß hat dann abends entsprechend protestiert. Leider sind wir viel Asphalt gegangen, anfangs im Nieselregen, später auf dem Deich eines kleinen Flüsschens.

Wir haben heute Fiume Medina, den Livenza und zahllose kleine Gräben überquert. Seumes Klage über den Wasserreichtum der Gegend ist gut nachvollziehbar.

Vorbeigekommen sind wir an zwei Schlössern, die in jeweils erbärmlichem Zustand waren. Die Villa Correr-Dolfin und das Schloss in Porcia. Ich verstehe nach wie vor nicht, wo dieser Verfall herrührt. Ist es die Folge der ausgebliebenen Verstaatlichung, die in Deutschland den Staat zum Denkmalschutz verpflichtet? Sind es verworrene Familienschicksale und Pleiten, die den privaten Schlossbesitz zum Denkmaldesaster machen? Oder ist es die schiere Unmenge an historischen Bauten?

Bei dieser Frage werden mir wohl nur fachkundige italienische Freunde weiterhelfen können.

Das Licht war trüb und diesig, die Berge der nahen Alpen sah man nur als Konturen im Dunst.

Flüsse über Flüsse... Fiume Meschio

Tag 54 Von Fiume Veneto nach Codega di Sant Urbano

24.Oktober 2022, 32,6 km 1.385

Schloss Porcia

Die Vespa. Überall.