Die Stecke heute war ein wenig langweilig. Mehr als die Hälfte des Weges bin ich auf einem Fußweg (!) oder auf kleinen Nebenstraßen parallel zur Bundesstraße gegangen. Dazu gab es den ganzen Tag das Tal füllenden Lärm der Autobahn, die ich einige Male kreuzte. Der erste Teil der Wanderung verlief neben der Strecke der Semmeringbahn rechts und der Mürz links. Von einer Brücke konnte ich beachtliche Forellen in diesem Fluss beobachten. Ich habe bestimmt vier Wasserkraftwerke auf den 28 km gesehen und jetzt auf einer Bergkuppe sogar Windräder.
Es war grau und regnerisch, und selbst Einheimische in einem Café meinten, es sei ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. In Wartenberg ging ich die „Alte Landstraße“, an der sich auch einige historische Holzhäuser fanden, die aus Seumes Zeit sein könnten. Ebenso ein Gasthaus an der Straße hinter Kindberg, einem recht schönen kleinen Städtchen.
Als ich in Mürzzuschlag am Gericht vorbeikam, sah ich über dem Eingang den alten österreichischen Wappenadler, etwas breitflügliger als der deutsche, vermutlich aus den fünfziger Jahren, der doch allen Ernstes in seinen Krallen einen Hammer und eine Sichel führte. Das erstaunte mich schon, denn meistens erlebe ich die Monarchie als allgegenwärtig.
In Mürzhofen hat Seume genächtigt, das wäre noch zu ergänzen.
Österreich - du kannst so hässlich sein...
Tag 31 Von Mürzzuschlag bis Mürzhofen
Alpines Flair an einer aufgegebenen Raststätte
An der Mürz